Wohin mit der Sehnsucht...?

Ein Programm mit Liebesliedern und Texten über die Liebe

Inhalt

Die Liebe – welch ein Universum! Ohne Liebe kann der Mensch nicht existieren. Das ist eine Binsenwahrheit. Diese Tatsache hat uns über die Jahrtausende einen Schatz an Liebes-Poesie beschert, verfasst von Verliebten, Verzweifelten, Dichtern, Poeten.
Der Volksmund weiß: „Wovon das Herz voll ist, geht der Mund über“ – und so bezieht das Liebeslied und das Liebesgedicht eine zentrale Position im Reich der Poesie.

Wohin mit der Sehnsucht? Bild 1 Wohin mit der Sehnsucht? Bild 2

Der Rostocker Sänger und Liedermacher WOLFGANG RIECK versammelt in seinem musikalischen Solo-Programm zu diesem Thema Lieder und Texte aus eigener Feder sowie Vertonungen von Gedichten so großartiger Poeten wie Theodor Kramer, Francois Villon, Martin Opitz, Erna Taege-Röhnisch u.a. Wie bei vielen andern Programmen von RIECK, hat das Plattdeutsche auch hier wieder einen besonderen Stellenwert: Der Klang dieser Sprache, das Sangliche, das Authentische, das Zarte – dies alles kommt der Liebesdichtung zugute. Nicht umsonst schreibt einer der größten Dichter des 20. Jahrhunderts, Kurt Tucholski, in „Schloss Gripsholm“: Die schönsten Liebesgedichte, die der Deutsche hat, stehen auf diesen – den plattdeutschen – Blättern!

Wohin mit der Sehnsucht? Bild 3

Das Publikum ist eingeladen zu einem Abend voller Poesie und Humor unter dem Titel „Wohin mit der Sehnsucht...?“, an dem viele unbekannte Texte und neue Vertonungen zu entdecken sind. Eine breite Palette von Instrumenten wie Gitarren, Banjo, Ziehharmonika, Meerestrommel, mit denen sich RIECK begleitet, garantiert dem Programm dabei die notwendige Abwechslung.

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Wohin mit der Sehnsucht...?

Liedtexte

Glücklich

Glücklich, wer lebt und sich daran freut,
glücklich, wer liebt und es nicht bereut,
glücklich, wer gibt und nicht danach fragt,
was es wohl bringt – ein großes Herz wagt.

Glücklich, wer lacht und das Leben genießt,
glücklich, wer träumt, sich der Welt nicht verschließt,
glücklich, wer sieht des Anderen Not
und schielt nicht ängstlich aufs eig’ne Brot.

Glücklich, wer ankommt und schaut sich noch um,
glücklich, wer irrt und fragt sich warum,
glücklich, wer schenkt, wie er’s selbst gern hätt’
und nicht den Unsinn auf gold’nem Tablett.

Glücklich, wer singt und trifft auch den Ton,
glücklich, wer kämpft und erhält seinen Lohn,
glücklich, wer schweigt, wenn es an der Zeit,
wenn Worte nicht trösten des Anderen Leid.

Glücklich, wer sucht, was die Welt offenbart,
glücklich, wer sich noch das Staunen bewahrt,
glücklich, wer hört ganz tief in sich rein
und kann noch trennen das Wahre vom Schein.

Glücklich, wer stirbt und hat auch gelebt,
glücklich, wer sich nicht über Andere erhebt,
glücklich, wer endlich von sich sagen kann:
dies Antlitz im Spiegel, schau ich mir gern an.

Text und Musik: Wolfgang Rieck

Sonett för H. un W.

Wenn twei sick gaut verstahn un sünd tausamen,
nömt sick dat Glück un makt dat Läben wiert.
Sünd se sick eens, dörch Möh un Plaag tau kamen,
so is de Weg an't Enn' wull nich verkiehrt.

Wat de Natur uns giwwt, dat kann sick finnen,
sünd dor Verstand un Hart ok mit in't Spill.
Un mit de Leew lett sick de Welt gewinnen,
so licht as möglich un so swor man will.

Nah Eensamkeit kann uns nich mihr verlangen
un Hand in Hand tau gahn, giwwt meist den Halt.
De Fröhling möt nich üm den Harwst noch bangen

un wat hüt inplant' wiest dat Grön doch bald.
Dat Johr, uns Fründ, makt sick sien'n Spaß dorbi
un lett den Sommer vör de Tiet all fri.

Text und Musik: Wolfgang Rieck

Von der Meerjungfrau

Die Meerjungfrau Maritima
lebt dicht bei den Kanaren
im Atlantischen Ozean.
Es strahlt aus ihren Haaren
ein goldner Schimmer, der schon oft
die Seeleute betörte
und der die Ruhe manchen Schiffs,
der Mannschaft Stolz zerstörte.

Mit ihrer Schönheit, unerreicht
verwirrt sie die Matrosen,
und weil ein jeder sie gern hätt’,
versucht man ’s auszulosen.
Und wem das Glück dann hold, der glaubt:
nichts Schön’res kann es geben.
Auf hoher See steigt er von Bord,
um nur zu ihr zu streben.

Da rudert er so schnell er kann,
will an sein Herz sie drücken,
je flinker auch das Boot noch schießt,
scheint mehr sie zu entrücken;
und winkt ihm lachend zu, dem Tor,
bis sie dann ganz verschwunden.
Den Unglücksmaat hernach jedoch
hat man nie mehr gefunden.

Und jedem, den dies Schicksal trifft,
will er nicht ewig treiben
im großen, wilden Ozean,
stellt sie es frei zu bleiben.
Auf ihrer Insel, ihrem Reich
muß er dann fortan dienen.
Es leben dort zur Zeit wohl an
neun Meerjungfraublondinen.

Mit sechsundneunzig Seeleuten
sind sie nun schon umgeben
und jeden Monat rettet so
erneut einer sein Leben.
Die müssen sich fürs täglich’ Brot
zum Wohl der Schönen plagen
und dürfen keinen Augenblick
ihr bitt’res Los beklagen.

Die Meerjungfrau Maritima
lebt dicht bei den Kanaren
im Atlantischen Ozean,
es strahlt aus ihren Haaren
ein goldner Schimmer, der verführt
der jeden muß verblenden,
drum hüte sich ein Seemann auch
den Blick drauf zu verschwenden!

Text und Musik: Wolfgang Rieck

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